Togo heute

Togo ist ein Vielvölkerstaat in Westafrika. 40,1 % der ca. 8 Mio. Einwohner sind Ewe und leben im Süden.
16 % Kabiyé in der Mitte und 13,2 % Akebu im Norden.

Das Land wurde 1884 von den Deutschen kolonialisiert und im Ersten Weltkrieg von den Briten und Franzosen besetzt. Das Gebiet der Ewe wurde geteilt in British-Togoland, heute Ghana und Französisch–Togoland – heute Togo.

1960 erlangte Togo seine Unabhängigkeit. Es wurde bis 1963 von Silvanas Olympio, dann  zuerst von Gnassingbé Éyadema und seit 2005 von seinem Sohn Faure Gnassingbé regiert.
Seit 2005 befindet sich das Land unter dem neuen Präsidenten in einer Phase der Demokratisierung und gesellschaftlichen Öffnung. Doch gibt es noch massive Defizite bei der Achtung der Menschenrechte und der demokratischen Regierungsführung. Auch die Korruption im Land verhindert eine positive nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.

Togo gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. 40 % der Bevölkerung verfügen über weniger als 1,25 US$ pro Tag und 70% über weniger als 2 US$ pro Tag. Die Hälfte der 8 Mio. Einwohner lebt unter der Armutsgrenze. Ein Drittel der Jugendlichen ist arbeitslos. 

50% der Bevölkerung sind unter 16 Jahren. Die Geburtenrate ist moderater als in einigen anderen afrikanischen Ländern, liegt aber immer noch bei 4,4. Damit wächst die Bevölkerung jährlich um 200.000 Menschen.

Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, sowie das mangelhafte Sozial- und Gesundheitssystem und der völlig überbelastete Bildungssektor bleiben die großen Probleme in Togo.
Die Analphabetenrate liegt bei 33,5 %! Verantwortlich dafür ist der Lehrermangel und die geringe Qualität der Bildung.

Warum ausgerechnet Togo?

Alles begann mit einer politischen Bildungsreise nach Togo 2019, organisiert von der Tageszeitung taz. Thema der Reise war: „Migration aus afrikanischer Sicht“.
Viele Gespräche auf dieser Reise mit lokalen NGOs und Menschen, die die Strapazen der Migration auf sich genommen haben und gescheitert sind, haben uns einen bedrückenden Eindruck über das Land verschafft.

Togo ist geprägt von Korruption, politischer Unterdrückung und prekären Lebensverhältnissen, besonders auf dem Land, vor allem aber von den fehlenden Perspektiven für die vielen jungen Menschen.

Emmanuel Noglo war unser afrikanischer Begleiter. Von seinem Projekt, jungen Menschen Eigenverantwortung für ihr Leben zu vermitteln, waren wir so begeistert, dass wir Bilimon Deutschland gegründet haben, um diese Arbeit zu unterstützen.

»Nur wenn immer mehr junge Menschen lernen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, wird sich an der Armut und den politischen Verhältnissen etwas ändern.«

Sabine Krieger